Veranstaltung

Die Linke Woche der Zukunft

veranstaltet von der Rosa-Luxemburg-Stiftung

Soiree mit Kunst, Politik, Performance und Poetik

"nun haben wir eine biographie. aus dem widerstand und der geducktheit tretend, haben wir jeder eine geschichte durchlaufen, unter die ein harter strich gezogen wird. unter die alten wahrheiten. unter die alte zukunft." (Volker Braun, Werktage, Bd.2) Wer kann die neue Zukunft machen?

18.00 - 19.00 Uhr Zukunftsrede von Volker Braun (Schriftsteller und Büchner-Preis-Träger)

19.00 - 21.00 Uhr Womit zieht die neue Zeit?
Eine politische Debatte - moderiert von Katja Kipping (Co-Vorsitzende DIE LINKE)

Ihre Diskutanten sind:

Sandro Mezzadra, Theoretiker und Aktivist, fordert eine neue Zukunft ein. Er forscht zu Grenzen und Grenzregimen, die Zukunft verbauen. Er arbeitet politisch für eine Wiederaneignung der Commons als Grundlage dafür, dass alle an ihrer Zukunft mitgestalten können ohne Not. Mit seinem Freund Toni Negri proklamiert er Europas andere Zukunft, die mit der neoliberalen Verwünschung bricht.

Die Feministin Frigga Haug hat in ihrer Untersuchung „Sternschnuppen. Zukunftserwartungen von Schuljugend" viele Geschichten "mit Zukunftsangst wie solche mit himmelblauem Glück" geschildert bekommen. „In beiden Fällen können die Träumenden nicht eingreifen." Zuweilen wird die Vorstellungen von einer anderen Welt zwar spürbar, werden sogar gesellschaftliche Bedingungen von Glück genannt. Doch bedarf es einer Pädagogik, „die Kinder zur Handlungsfähigkeit" ermutigt. Sonst komme es „bestenfalls zu einer Art poetisch passiver Sehnsucht". Haug liefert auch einen Kompass, der keine fertige Alternative bietet, aber einen Kompass, um die Richtung immer neu zu bestimmen, die „4in1-Perspektive".

Anke Domscheit Berg, Publizistin, Aktivisten, ex-Piratin, fragt, wie die 3. Industrielle Revolution unser Leben verändert und wie wir dafür sorgen können, dass die Chancen Zukunft werden und nicht die Risiken? Was tun gegen einen Überwachungsstaat 2.0? Welche Potenziale bringt die 3D Druck-Technologie? Und was passiert mit den Arbeitsplätzen in einer Roboter-und-Algorithmen-Gesellschaft? Wie können wir dafür sorgen, dass digitale Spaltungen überwunden werden? Es braucht Technopolitics, damit aus Zukunftsträumen keine Albträume werden.

21.00-22.00 Uhr Stand-up Performance mit Margarita Tsomou

wir sind ein bild aus der zukunft: nachrichten von krise, aufstand und ausnahme¬zustand. die epoche des schwarzen schwans ist die des unerwartbaren. er kommt in der natur extrem selten vor. noch wichtiger aber ist: es gibt ihn. er ist das verkörperte restrisiko, die lebende wahrscheinlichkeit, dass alles anders kommt als wir es bisher angenommen haben. bruch im linear der historischen zeit. mit der perspektivlosigkeit des austeritätsregimes. aus der europäischen peripherie...

22.00-23.00 Uhr Dath liest

Dietmar Dath
kennt sich aus mit Zukünften. Er bespricht sie und schafft selber welche. Mit Romanen wie „Pulsarnacht" oder Konvoluten über das Menschenmögliche im Vorhandenen wie „Implex". An diesem Abend geht es also um Klassenkampf im Dunkeln. Dabei spinnt er nicht nur technologische Entwicklung in eine ferne Jetztzeit, sondern blickt mit gesellschaftstheoretisch geschärften Blick auf Mögliches. Herrschaftskritisch und zugleich in der Perspektive eines "Systems der gemeinschaftlichen, arbeitsteiligen, demokratischen Produktion auf dem Stand der höchstentwickelten Technik". Dath liest.

AM
Do, 23.04
BEGINN
18:00
EINLASS
17:00