Die Wurzeln der Berliner Salonkultur reichen bis ins späte 18. Jahrhundert zurück. Zwischen Aufklärung und Romantik waren es vor allem jüdische Gesellschafterinnen, die diese Salons, häusliche Pendants zu wissenschaftlichen und literarischen Zirkeln, leiteten. Die berühmten Salonièren des späten 18. und 19. Jahrhunderts, die Dreh- und Angelpunkt eines jeden Zusammentreffens waren, schafften sich dort eine Bühne für die eigene Inszenierung und auch eine Örtlichkeit zum intellektuellen Austausch.

Seit Mitte der 90er Jahre erlebte die Salonkultur eine neue Blüte in Berlin. Der Grüne Salon wurde Teil dieser wiederbelebten Tradition. Im Laufe der letzten Jahre kamen vielfältige neue Facetten hinzu, die mittlerweile den Charakter des Grünen Salons prägen: Literatur-, Jazz-, Swing-, Salsa-, Tango- und Chansonabende. Fast sechs Jahre wurde hier die erfolgreiche politische Talkrunde "Der Grüne Salon" aufgezeichnet, zu Beginn mit dem Moderatoren-Team Erich Böhme und Heinz Eggert, später dann mit Andrea Fischer und Claus Strunz, die der ehemalige Chefredakteur des Nachrichtensenders mal als "einzigst sinnvollen Ost-West-Dialog im deutschen Fernsehen" bezeichnet hat.

Darüber hinaus ließen eine Auswahl verschiedenster Partys den Salon zu einem der angesagtesten Clubs Berlins werden. So wählte die Zitty den Grünen Salon zu einer ihrer "Lieblingslocations" und kürte ihn in der Kategorie Best of Latin als Besten.

"Seit über fünf Jahren ist dies ein beliebter und intimer Veranstaltungsort mit der besonderen Note. Hier werden n-tv Talkshows produziert, Live-Musik-Abende veranstaltet, Salsa und Tango geprobt und immer mittwochs ab 20 Uhr, Zigarren, Jazz & more geboten. Wer einmal dort war, kommt in der Regel auch wieder. Und wer die Volksbühne mag, fühlt sich auch in ihrem Seitentrakt wohl..."
(essen & trinken "berlins beste restaurants, bars, kneipen...", zitty spezial 19, 2002/ 2003)